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Ein Blick auf die Festivalsaison mit Jonas Rohde von FKP

Schon seit vielen Jahren darf Viva con Agua seine Crews auf Festivals und Konzertveranstaltungen von FKP schicken, um dort Pfandbecher für sauberes Trinkwasser zu sammeln. So konnten die gemeinnützige Organisation und die Veranstaltungsagentur gemeinsam den Bau von über hundert Brunnen unterstützen. Nach zwei Jahren des Wartens auf das nächste Festivalhighlight starten wir dieses Jahr wieder gemeinsam durch – wie bereits beim Hurricane, Southside oder Tempelhof Sounds Festival. Jonas von FKP Scorpio und Bastian von Viva con Agua rekapitulieren die festivalfreie Zeit und den geglückten Neustart. 

Bastian: Moin Jonas. Ich freu mich, dass wir endlich wieder gemeinsame Sache machen können auf den Festivals. Wie seid ihr in den Sommer gestartet und was gibt es Neues bei euch?

Jonas: Moin. Freut mich auch! Wir sind mit ganz viel Vorfreude, die sich über die Zeit der Pandemie angesammelt hat, in den Festivalsommer gestartet. Dieses Jahr aber nicht wie üblich in Scheeßel oder Neuhausen ob Eck, sondern in Berlin. Mit einem ganz neuen Festival, dem Tempelhof Sounds. Das war natürlich aufregend – neue Partner*innen, neuer Ort, neues Line up, eine komplett neue Veranstaltung. Es war schön zu sehen, wie die Augen einfach bei allen Beteiligten geleuchtet haben, als es losging. In unserem Team, aber auch bei den Gästen und den Künstlerinnen und Künstlern. Die Stimmung war einfach besonders – und das ist jetzt nicht einfach so daher geredet. Es war ganz viel Freude und Dankbarkeit dabei. Und auch das Bewusstsein, dass Musik- und Livekultur eben nicht selbstverständlich sind.

Bastian: Hat sich der Flughafen Tempelhof als Location bewährt? Wird es da auch nächstes Jahr weitergehen?

Jonas: Zweimal ja! Die Location ist perfekt, weil sie städtisch und sehr gut angebunden ist. Die Leute können zum Übernachten problemlos nach Hause oder in ihre Hotels. Der Ort selbst hat aber auch sonst viele Vorteile. Wir können zum Beispiel die Produktion größtenteils mit Ökostrom versorgen. Das ist verglichen mit einem Dieselaggregat, das eine Bühne normalerweise versorgen muss, ein riesiger Vorteil. Und die Atmosphäre am alten Tempelhofer Flughafen ist sehr besonders. Für 2023 ist das Festival wieder fest eingeplant. 

Das gemeinsame Erleben von Live-Kultur ist ein Grundbedürfnis von Menschen.

Jonas: Zu unserer großen Dankbarkeit hat die absolute Mehrheit unserer Festivalgäste ihre Tickets für 2020 behalten. Das war in der Zeit der hohen Unsicherheit natürlich ein riesiges Pfund, auf das wir in diesem Jahr aufbauen konnten. Hurricane und Southside waren dementsprechend beide ausverkauft. Und auch auf dem Tempelhof Sounds, mit dem wir im Oktober 2021 in den Verkauf gegangen waren, konnten wir im ersten Jahr letztendlich über 40.000 Besucher*innen begrüßen, was unsere Erwartungen übetroffen hat und gerade unter den derzeitigen Umständen nicht selbstverständlich ist. Man merkt daran auch, dass es hier nicht nur um Spaß und Freizeitvergnügen geht. Das gemeinsame Erleben von Live-Kultur ist ein Grundbedürfnis von Menschen – und das lässt sich eben nicht durch digitale Livestreams ersetzen, so toll und kreativ all die Formate auch waren, die wir alle während der Pandemie erlebt haben. Wie läuft die Festivalsaison denn eigentlich für euch?

Bastian: Wir hatten zeitweise Probleme, genügend Leute zu finden, die mit uns auf die Festivals fahren. Auf dem Hurricane zum Beispiel sind wir normalerweise mit 40 Leuten plus Goldeimer-Crew. Gerade nach der Corona-Zeit ging es erstmal darum, die Ehrenamtlichen zu reaktivieren und wieder auf uns aufmerksam zu machen. Außerdem sind viele auch noch vorsichtig, was Corona angeht, und es gibt ja auch immer wieder viele Ausfälle. Letztlich klappt es aber auch mit einer etwas kleineren Crew – und die Euphorie war bei allen zu spüren. Hattet ihr auch Probleme, Leute oder Unternehmen zu finden was die Organisation, Auf- und Abbau etc. angeht?

Die Viva con Agua Crew beim diesjährigen Hurricane. Foto: Nico Malkov

Herausforderungen während der Pandemie in der Veranstaltungsbranche

Jonas: Ja, die Personalknappheit ist in der gesamten Branche zu spüren. Das betrifft Licht, Ton, Gastronomie, Security, einfach alles. Wir mussten sehr früh beginnen, unser Netzwerk zu reaktivieren und auf die Firmen und Partner zuzugehen, um sicherzustellen, dass wir die Veranstaltungen auf hohem Niveau durchführen können. 
Eure Arbeit ist ja genau wie unsere darauf ausgerichtet, Menschen zusammen zu bringen: Wie habt ihr den Wegfall von Begnungsorten während der Pandemie auffangen können?

Bastian: Die Zeit war für uns – wie für viele andere auch – eine große Herausforderung. Wie du schon sagst, Viva con Agua lebt einfach von dem Netzwerk, von Menschen, die zusammenkommen, gemeinsam Aktionen starten und als Community etwas bewirken. All das war eben nicht möglich. Hinzu kommt, dass die vielen Möglichkeiten Pfandbecher zu sammeln weggefallen sind. Das hat bis dato einen nicht zu verachtenden Teil unserer Jahreseinnahmen ausgemacht. Von daher mussten wir umdenken und uns relativ schnell was Neues einfallen lassen. Wir haben viele Aktionen digital gestartet, Streamingformate entwickelt, etc. Das hat auch alles gut funktioniert, ist aber nicht vergleichbar. 

Jonas: Habt ihr da einen Unterschied auch in der Spendenbereitschaft im Vergleich zu analogen Veranstaltungen gemerkt?

Bastian: Wir haben erfreulicherweise feststellen können, dass wir ein stabiles Fundament an Supporter*innen und Unternehmen haben, die sich weiter engagiert und uns unterstützt haben. Finanziell sind wir also insgesamt gut durch die Pandemie gekommen: In den beiden Coronajahren 2020 und 2021 konnten wir insgesamt deutlich über 6 Millionen Euro direkt in WASH-Projekte weiterleiten. Gleichzeitig haben wir aber auch gespürt, dass Katastrophen wie die Überschwemmung im Ahrtal, Afghanistan und jetzt natürlich auch der Krieg in der Ukraine dazu führen, dass die Menschen ihre Priotäten anders setzen. Das ist absolut verständlich und nachvollziehbar, für uns aber auch immer wieder eine neue Herausforderung. Wir bleiben uns aber treu und bewahren uns die optimistische, positive und freudvolle Heransgehensweise an die Herausforderungen.  

Jonas: Und wie hat sich Corona in Bezug auf eure Projektarbeit vor Ort ausgewirkt?

Ausblick auf den restlichen Sommer

Bastian: Das war lange Zeit von großer Unsicherheit geprägt. Letztlich gab es aber kein einziges Projekt, das wir gar nicht weiterführen konnten. In Südafrika und auch in Uganda zum Beispiel waren allerdings die Schulen lange Zeit geschlossen und es konnten keine Bildungsworkshops durchgeführt werden. Außerdem gab es jetzt lange Zeit keine Projektreisen mehr, auf denen wir ja auch immer wieder Musiker*innen und Künstler*innen mitnehmen, um mit den universellen Sprachen Kunst, Musik und Sport auf das Thema Wasser aufmerksam zu machen und unseren spielerischen Bildungsansatz einzubringen. Es war toll zu sehen, dass die Teams, die wir mittlerweile vor allem in Südafrika und Uganda vor Ort haben, super funktionieren und tolle Arbeit machen.

Jonas: Das ist schön zu hören. Worauf freust du dich noch besonders diesen Sommer?

Bastian: Ich freue mich einfach auf die vielen neuen Gesichter, junge Leute, die mit uns auf die Festivals fahren und dann im Schlauchboot crowdsurfen und sich von Bechern abwerfen lassen. Dieses Leuchten in den Augen und die Vorfreude sind auch bei uns überall zu sehen.Und du, auf welche Highlights freust du dich noch? 

Jonas: Nach einem grandiosen Juni liegt noch das M’era Luna Festival vor mir, auf das ich mich sehr freue, weil die Atmosphäre dort ganz besonders schön ist. Das ist ein Gothic-Festival, das sich trotz seiner rund 25.000 Besucher*innen anfühlt wie ein Familientreffen. Die Menschen sind superfreundlich und feiern sehr friedlich ihre gemeinsame Leidenschaft. Außerdem ist das Gelände sehr cool. Mit einem Mittelaltermarkt, einem Workshop-Programm, bei dem es nicht nur um Musik geht, sondern eben auch um die Gothic-Kultur – und die ist bunter als man denkt. Im August steht außerdem noch das Highfield an: Der Störmthaler See in Großpösna direkt vor den Toren Leipzigs ist der perfekte Ort, um ein paar schöne Sommertage bei guter Musik zu verbringen.

Bastian: Schön. Danke, Jonas, für die Einblicke – und einen schönen Sommer noch!

Jonas: Danke, den wünsche ich dir auch.

Noch stehen einige Festivals diesen Sommer an. Du willst auch ein Festival oder Konzerte mit Viva con Agua erleben und Pfandbecher für sauberes Trinkwasser weltweit sammeln? Dann melde dich jetzt in unserem Pool an und komm mit uns auf Veranstaltungen.

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