Gesundheit und der Zugang zu sauberem Trinkwasser – die beiden Themen liegen tatsächlich sehr nah beieinander. Denn der Zugang zu sauberem Trinkwasser, zu Klos und Hygiene zahlt direkt auf ein gesundes Leben ein. Ein Wasserzugang muss gesichert sein, das entnommene Wasser sauber sein und bleiben. Denn schmutziges Wasser verbreitet Bakterien, Viren und Krankheitserreger.
Doch der Zugang zu Wasser, Klos und Hygienemöglichkeiten ist nicht alles. Viva con Agua sensibilisiert und aktiviert Menschen für einen bewussten Umgang mit Wasser und Hygiene. Für die Vermittlung nutzt Viva con Agua die sogenannten universellen Sprachen. Das Prinzip nennt sich auch Universal Languages For Behaviour Changes. Dazu zählen Sport, Musik und Kunst. Insbesondere der Sport ist, neben der transformativen Kraft, die er besitzt, auch für den gesundheitlichen Aspekt eine wichtige Stütze. Wie das aussieht? Das Dance4WASH-Programm im südlichen und östlichen Afrika setzt universelle Sprachen ein:
Vor Bbosa stehen einige junge Menschen. Er zeigt ihnen gerade eine neue Schrittfolge. Dabei erklärt er ihnen außerdem, was diese Schritte mit dem Gang auf Klo zu tun haben. Für ihn ist es ein normaler Tag, denn der Breakdancer aus Uganda, bringt jungen Menschen in dem Dance4WASH Workshop nicht nur Tanzschritte bei. Er vermittelt anhand der universellen Sprache des Tanzes wichtige Hygiene-Maßnahmen. Selbst aufgewachsen nur mit einer ungesicherten Wasserquelle 30 Minuten entfernt von ihrem Haus, hat Bbosa schnell gelernt, wie wichtig Wasser ist:
“Als ich klein war, musste ich immer 30 Minuten bis zur nächsten Wasserquelle zurücklegen. Der Brunnen war auf dem Land meiner Eltern, aber wir haben ihn trotzdem mit allen Menschen aus unserer Community geteilt, denn in unserem Dorf gab es einfach keine andere Wasserquelle.
Ich war zuhause für die Wasserversorgung verantwortlich und musste außerdem die Toiletten hygienisch in Schuss halten. Dabei habe ich gelernt, wie wichtig es ist auch meine Mitmenschen dafür zu sensibilisieren.
Gleichzeitig habe ich meine große Leidenschaft für das Tanzen entdeckt. Ich konnte darüber so viele Menschen kennenlernen und so viele Orte bereisen. Jeder Tanz erzählt seine eigene Geschichte, egal ob du selber tanzen kannst oder nicht, verstehen kann ihn jede*r. Wir können den Tanz als Unterhaltung nutzen, aber gleichzeitig kann er eine Schlüsselrolle für die Kommunikation von Hygieneverhalten einnehmen”
Tanzen bedeutet wie Kunst, Sport und Musik eine großartige Möglichkeit, durch unterhaltsame und freudvolle Action wichtige Themen zu kommunzieren. Dies führt dazu, dass das Erlernte langfristig bei den Menschen verankert bleibt. Lernen fällt in einem freudvollen, aktiven Umfeld leichter. Bbosa und Viva con Agua Uganda konnten so mit Dance4WASH Workshops bereits 1.200 Kinder und Jugendliche in Uganda erreichen. Insbesondere im Gesundheitssektor ist Prävention von Erkrankungen ein wichtiger Faktor. In den letzten Jahren hat Viva con Agua mit diversen unterschiedlichen Programmen im Globalen Süden Anreize für junge Menschen geschaffen, sich mit dem Thema Hygiene und Sanitär auseinanderzusetzen. Elementare Voraussetzungen für ein gesundes Leben.
Lars arbeitet im WASH-Team von Viva con Agua. Er steht in ständigem Austausch mit unseren Partnerorganisationen und umsetzenden Akteur*Innen unserer WASH-Projekte. Dabei liegt ein zentraler Fokus seiner Arbeit auf den universellen Sprachen:
“Viva con Agua aktiviert Menschen, sich im Sinne des All Profit Gedankens mit Musik, Kunst, Sport und ihrem freudvollen Engagement einzubringen. Dabei baut Viva con Agua Brücken zwischen verschiedenen Kulturen, Gesellschaften sowie dem ländlichen und urbanen Raum. Dadurch entwickelt sich ein Umfeld und ein offenes Bewusstsein, um Herausforderungen gemeinsam lösungsorientiert anzugehen.
In WASH-Projekten, die wir unterstützen, stärkt das beispielweise, den nachhaltigen Umgang mit der Lebensspenderin Wasser. Tanzen hat in vielen Gegenden des globalen Südens noch einen deutlich größeren Stellenwert als in Europa.
Wir sind super froh, dass wir mit dem Dance4WASH Ansatz ein weiteres Element, in unserem UL4BC-Ansatz implementieren konnten”
Universal Languages For Behaviour Changes