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Clouds4Water: Wenn aus Nebel sauberes Trinkwasser wird

Seit einigen Jahren ist Viva con Agua in Tansania mit einer ganz besonderen Projektweise aktiv. Die Nebelnetze sammeln in ca. 2.000 Meter über N.N. Trinkwasser, in dem die engmaschigen Netzen den Nebel filtern und auf diese Weise Trinkwasser gewinnen. Viva con Agua implementiert dies eigenständig. Durch die Unterstützung von dem Unternehmen GEA und die Zusammenarbeit mit weiteren Partner*innen können nun noch mehr Schulen mit Nebelnetzen und Hygiene-Workshops versorgt werden. Aber wie funktionieren diese Nebelnetzen eigentlich genau? Wie viel Wasser kann durch die Netze pro Tag gewonnen werden? In Folge soll die Projekt-Komponenten umfangreich erklärt werden.

Cloud Fishing Netze

Da in höheren Bergregionen Brunnenbohrungen oft nicht möglich sind, benötigt es Kreativität. So ist es zu der Idee gekommen, den Nebel einzufangen. Denn vor allem in höheren Bergregionen findet sich dieser relativ zuverlässig. Dennoch gibt es noch einige weitere Faktoren, die neben dem natürlichen Nebelvorkommen gegeben sein müssten, um effektiv Wasser gewinnen zu können. Zum Beispiel ist es notwendig, dass verlässlicher Wind aus einer Richtung kommt. Zudem sollten sonst keine weiteren Hindernisse im Weg sein. Und es muss natürlich ausreichend Luftfeuchtigkeit gegeben sein, damit auch zuverlässig mit Nebel gerechnet werden kann. 

Ein Cloudfisher-Modul in Babati, Tansania. Foto: Papa Shabani.

Jetzt kann Nebel gefischt werden! Der Wind treibt den Nebel durch die vertikal aufgestellten Netze. Dabei verfangen sich Tröpfchen in dem engmaschigen Netz und bilden nach und nach größere Tropfen. Diese suchen sich von der Schwerkraft angezogen den Weg zum Ende des Netzes und in das darunter liegende Sammelbecken. Klingt erst einmal relativ aufwendig für wenig Ertrag. Pro Quadratmeter Netz können in der Projektregion jedoch bis zu 5-11 Liter täglich gesammelt werden. Zusätzlich ist die Qualität dieses Wassers auch noch enorm hoch und muss nicht weiter verarbeitet werden. Es beinhaltet bereits viele und wichtige Mineralien.

Starkes Duo für das Projekt

Um das Projekt zu monitoren und weiter voranzubringen wurden mit Burhani und Baraka zwei Experten vor Ort hinzugezogen, die als On-Field WASH Officer und WASH Engineer angestellt sind. Die beiden beschreiben ihre Aufgabenteilung als Soft- und Hardware. Baraka ist als Ingenieur für die Infrastruktur zuständig. Burhani hingegen unterstützt die Schüler*innen und Lehrer*innen beim richtigen Umgang mit der neuen WASH-Infrastruktur, gibt Workhshops, wie Football4WASH und sensibilisiert allgemein für den hygienischen Umgang mit sauberem Trinkwasser.

Baraka (1.v.l.) beim Bau einer Regenauffanganlage an einer Schule in Tansania.

Hier lässt sich auch die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Viva con Agua Vereine im globalen Süden hervorheben. Burhani hat als Vorbereitung für seinen Aufgabenbereich den VcA Verein in Uganda besucht und hat dort am Training for the Trainers teilgenommen. So vermittelt sich das Wissen länderübergreifend weiter! Als nächstes sollen die Workshops zu Dance4WASH und Art4WASH folgen. 

Zusätzlich zu den Nebelnetzen wurden auch weitere Maßnahmen getroffen, um in nebelarmen Jahreszeiten eine dauerhafte Wasserversorgung zu sichern. Dazu gehören Regenauffangsysteme, bei denen das Wasser durch Sand- und Bio-Sandfilter läuft und so aufbereitet werden. Außerdem werden die vorhandenen Brunnensysteme effektiver geschützt und mit elektronischen Pumpsystemen, die auf erneuerbaren Energien bauen, unterstützt. Auch dies setzen die beiden gemeinsam mit Partner*innen um.

Ganzheitliche Ansätze

Menschen den Zugang zu sauberem Trinkwasser zu ermöglichen ist ein elementarer Schritt. Gleichermaßen muss sichergestellt werden, dass das Wasser sauber und keimfrei bleibt. Deshalb ist es ebenso wichtig, den Menschen einen Zugang zu Klos und Hygieneanlagen zu ermöglichen. Es wurden erste Spültoiletten samt Biogasanlage an zwei Schulen integriert. Der Blick aufs Abfallmanagement geht noch weiter. Um Müll zu reduzieren samt effektivere Recycling-Möglichkeiten, wird eine Mülltrennung etabliert und optimiert. Dazu gehört insbesondere auch das Management der Menstruationshygiene. Dafür werden an Schulen unterschiedliche Workshops angeboten. Dabei geht es zum einen um die Sensibilisierung rund um die hygienischen Abläufe bei der Menstruation, zum anderen aber auch die Bereitstellung von entsprechenden wiederverwendbaren Binden. Die Verwendung dieser benötigt aber auch entsprechende Safer Spaces und Waschmöglichkeiten. 

Burhani (mitte, in weiß) erklärt den Schüler*innen ein Football4WASH Drill.

Das ist ein wichtiger Schritt im Bereich Female Empowerment. Junge Mädchen können auch während ihrer Menstruation zur Schule gehen, da sie wissen, dass es dort Hygienemöglichkeiten für sie gibt. Der Zugang zu sauberem Trinkwasser an Schulen führt dazu, dass viele junge Menschen länger zur Schule gehen können und somit eine bessere Ausbildung erhalten. Damit steigert sich die Chance, sich für Berufe zu qualifizieren und sich weiterzubilden. Gerade Frauen sind nicht so abhängig von Männern und können ihr eigenes Business aufziehen. 

Ausblick des Projekts

Burhani wird noch weiter den Gedanken von UL4BC an den Schulen etablieren. Dafür gab es rund um den Weltwassertag am 22.03. in diesem Jahr bereits ein erstes großes Turnier. Diese Maßnahmen sollen noch ausgebaut werden. Im Rahmen des Projekts sollen noch mindestens 3 weitere Schulen mit Nebelnetze und 6 weitere mit Wasserauffangsystemen inkl. entsprechender Filtersysteme versorgt werden. Zusätzlich soll dort auch Hygiene- und Sanitärinfrastruktur aufgebaut werden. 

Ein tieferen Blick in die Cloud Fishing Technologie gibt es in diesem Video.

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