In der Serie Faces of Agua stellen wir Akteurinnen und Akteure vor, die mit und für Viva con Agua Wasserprojekte umsetzen. Sie arbeiten als Mechanikerinnen, Projektleiter, Ingenieure, Workshopleiterinnen und vieles mehr. Wer sind die Menschen, die in verschiedenen Ländern täglich im Einsatz sind für sauberes Trinkwasser?
Hier kommen sie zu Wort.
Mein Name ist Muluneh Tolesa und ich arbeite in Äthiopien bei der Menschen für Menschen (MfM) Stiftung als Leiter der Presse-Abteilung. Geboren bin ich in einer sehr ländlichen Gegend von Äthiopien im Westen des Landes, der Horo Guduru Wellega Zone. Dort bin ich selber mit der Herausforderung aufgewachsen, keinen gesicherten Zugang zu sauberem Trinkwasser zu haben. Nach meinem Journalismus und Kommunikationsstudium an der Addis Ababa Universität, habe ich für ein lokales Magazin der MfM Stiftung geschrieben. Dadurch habe ich die Zusammenhänge zwischen dem Zugang zu sauberem Trinkwasser und dem Einfluss auf alle Bereiche des Lebens verstanden. Der Impact des Zugangs zu sauberem Trinkwasser, die Freude, die es bei den Menschen auslöst, hat mich begeistert. Seither ist es mir ein besonderes Anliegen diese vielen positiven Geschichten, die ich täglich erleben darf, zu verschriftlichen und mit anderen Menschen zu teilen.
Sauberes Trinkwasser zahlt auf Bildung ein
Besonders stark erlebe ich den Impact von sauberem Trinkwasser an Schulen. Ist der Zugang zu sauberem Trinkwasser gegeben, fehlen Schüler*innen seltener krankheitsbedingt und besonders Mädchen können länger zur Schule gehen. Denn wenn an Schulen Klos, Waschräume und sauberes Wasser zur Verfügung stehen, bleiben Mädchen bei einsetzender Periode nicht mehr zuhause. Eine bessere Schulausbildung fördert ein selbstbestimmteres Leben von Frauen – sie haben größere Chancen ein eigenes Business aufzubauen. Der freudvolle Football4WASH Ansatz, den uns Viva con Agua vorgestellt hat, ist dafür eine tolle Methode. Nicht nur für die Schüler*innen, sondern auch für alle neu angelernten Trainer*innen. Außerdem nehmen die Schüler*innen den neuerlernten Umgang mit sauberem Trinkwasser, Sanitär und Hygiene mit nach Hause. So sensibilisieren sie ihre gesamte Familie und Gemeinschaft. Diese Verbindungen kommunizieren wir auch dann wieder über unsere Öffentlichkeitsarbeit.
Ich habe selbst stark von einer umfänglichen Schulausbildung profitiert. Als ich zu Schule gegangen bin, war es mein größter Traum eines Tages Autor zu werden. Jetzt bin ich kein Autor im klassischen Sinne. Ich bin ein Geschichtenerzähler geworden und setze meine Worte gleichermaßen für eine wichtige Sache ein. Dass ich mit meiner Leidenschaft fürs Schreiben einen direkten Impact auf das Leben so vieler Menschen haben kann, das ist einfach wunderbar und schöner als ich es mir hätte vorstellen können.
In meinem Alltag bei der MfM Stiftung bedeutet dies vor allem viel Reisen. Um die Geschichten der Menschen erzählen zu können, muss ich vor Ort mit ihnen ins Gespräch kommen, die Entwicklungen sehen und ihre Bedürfnisse verstehen. Dadurch bekomme ich immer ein sehr gutes Gefühl dafür, welche Bedarfe benötigt sind und kann dies auch an unser Head Office weitergeben. Die schönsten Momente sind dabei immer wieder, wenn ich nach einer gewissen Zeit erneut in einem Projektstandort bin, bei dem eine neue Infrastruktur entstanden ist. Die Eindrücke der Menschen zu gewinnen, die von diesen Projektimplementierung profitieren konnten, erfüllt mich immer wieder aufs Neue. Die Geschichten schreiben sich dann fast von selbst.
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Du möchtest noch mehr Menschen kennenlernen, die mit uns am Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitärer Grundversorgung für alle arbeiten? Dann lies doch noch die Geschichten von Moreblessing Moyo, Hygienetrainerin aus Simbabwe. Oder von Abdulai Amin, Schulleiter der Nyori Primary School in Uganda.